tierisch verliebt

Tierisch verliebt

Ein Film von Silvia Kaiser
ZDF, 37 Grad, 2011

Die 38 jährige Andrea steht mitten im Leben. Sie ist beruflich erfolgreich, besitzt eine grosse Eigentumswohnung und lebt seit 8 Jahren glücklich mit ihrem Hund Finn zusammen. Einen Mann braucht sie nicht unbedingt, auch keine Familie, sagt sie, denn durch Finn ist sie ausreichend mit Wärme und Zuneigung versorgt. Das lässt sie sich auch einiges kosten. 400 – 500 Euro gibt sie monatlich für den Hund aus. Von Physiotherapie, Hundetraining und bestes Ökofleisch aus der Region ist ihr nichts für den Hund gut genug. Für die attraktive Andrea ist der Hund kein Ersatz. Einen Kinderwunsch hat sie nie gehabt. Den richtigen Mann noch nicht gefunden - schon gar keinen der ihre grosse Liebe zu dem Hund teilen kann....

Die 18 jährige Elfie lebt auf der Strasse.
Um nicht allein zu sein, schafft sie sich Itschy an, einen Mischling. Itschy begleitet Elfie den ganzen Tag. Wenn sie betrunken ist, passt er auf sie auf und beisst Männern, die sich an sie ran wagen, auch mal ins Knie.

Hundebesitzer gibt es in allen sozialen Schichten. Der Hund wird zunehmend zum wahren Freund des Menschen und die Infrastruktur für Hunde war noch nie so gut wie jetzt. Von Hundekindergarten bis Hundephysiotherapeuten bis Hundetafel. Auch wenn die süßen Vierbeiner die treusten Freunde der Menschen sind und zu Recht geliebt werden. Ihre Vielzahl zeigt auch eine gewisse soziale Kälte auf. Man bedient sich eines Hundes, wenn man von seinen Mitmenschen enttäuscht wurde oder sie einfach zu anstrengend sind.

Die 61jährige Uschi ist seit 2 Jahren Witwe. Als ihr über alles geliebter Mann starb, verendete kurz darauf auch noch ihr Hund Joschi. Um nicht ganz in ein Loch zu fallen, kauft die kinderlose Uschi sofort wieder einen neuen Hund.
Doch dieser kleine Bolenko ist nicht so pflegeleicht wie der Zwergpudel Joschi. Wenn Uschi auf Veranstaltungen Hüte verkauft, kläfft und knurrt er Kunden an. Der Hund verdirbt ihr das Geschäft. Eigentlich müßte sie ihn abgeben, doch sie hat bereits ihr Herz an den kleinen Kläffer verloren. Uschi engagiert eine Tiertrainerin, damit sie ihren Hund Mischa behalten kann. Doch sogar diese hat Schwierigkeiten mit dem süssen Tier. Zweimal beisst er die Tiertrainerin in die Hand...

Uschis Angst ihren Mischa abgeben zu müssen wird immer größer, denn der Hund ist das einzige Lebewesen, von dem sie sich wahrgenommen fühlt...und er ist wohl der einzige, der sie vermissen wird, wenn sie mal stirbt.