Behinderten-Universität in Indien

Die Behindertenuniversität

Ein Film von Silvia Kaiser und Marie-Claire Fredrich
Arte, Reportage, 2012

Vor drei Jahren verlor Zatisch bei einem Unfall sein Bein. Seitdem ist er einer von 90 Millionen Behinderten in Indien. Nun lebt er auf der Straße – Das Überleben auf den Straßen Delhis ist hart – die sozialen Einrichtungen in Indien völlig überlastet und von Korruption zerfressen. Die indische Gesellschaft hilft den Behinderten nicht – im Gegenteil. Sie werden wie Aussätzige behandelt. Die Hindus glauben, dass ganze Familien von Gott gestraft sind, wenn ihr Kind behindert ist. Viele Kinder werden von ihrer Familien versteckt oder sogar ausgesetzt. Darunter litt der blinde Jagadguru Rambhadracharya. Vor 3 Jahren gründete er die weltweit einzige Universität nur für Behinderte. Trotz der Diskriminierung, die er durch seine Behinderung erfuhr, hat er nie von seinem Traum losgelassen: Behinderte in Indien Gehör zu verschaffen, sie zu stärken.

In der Behindertenuniversität studieren die Blinden Musik und die Gehörlosen Malerei. Außerdem können die Studenten Wirtschaft, Psychologie, Informatik und Maschinenbau studieren. Ganz ohne Studiengebühren! Ziel der Universität ist es, die Studenten zu lehren, anderen Behinderten zu helfen frei und unabhängig zu werden. Inzwischen sind über 1000 Studenten eingeschrieben. Die meisten kommen aus armen Familien. Nur durch Bildung können sie einem Leben als Bettler entkommen.